Königin-Luise-Kirche — eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Königsberg-Kaliningrad

Königin-Luise-KircheVor dem Krieg war die Hauptstadt Ostpreußens ein echtes Kunstwerk der Baukunst, aber die alliierten Luftbombenanschläge ließen wenig von der Stadt. Die sowjetischen Behörden versuchten, so schnell wie möglich der fremde Erbe loszuwerden, ohne den Wert der restlichen Gebäude zu verstehen. Zum Glück blieben einige Inselchen der deutschen Vergangenheit im heutigen Kaliningrad. Ein Teil davon ist restauriert und betrieben, andere Objekte warten immer noch.

Unter den Gebäuden, die im Krieg und in der Sowjetzeit standhielten, ist besonders bemerkenswert die Königin-Luise-Gedächtniskirche. Dieses Gebäude im neuromanischen Stil wurden von den Deutschen als als lutherische Kirche gebraucht, die zu Ehren der in Preußen bekannten königlichen Person gegründet war. Deutsch heißt sie Luisenkirche Königsberg (Königin-Luise-Gedächtniskirche). Heute befindet sich darin das Kaliningrader Puppentheater — einer jener Orte, die am meisten die kleinen Bewohner der Stadt lieben. Wenn Sie eine Reise ins Bernsteingebiet mit den Kindern planen, besuchen Sie es unbedingt.

Geschichte und Gegenwart

Eingang zum Central ParkHeute befindet sich die Luisenkirche unter der Adresse Pobjedy-Prospekt 1 im Zentralen Stadtpark. Es ist eine der gemütlichsten und grünsten Ecken der Stadt, wo es viele interessante Dinge sind. Zu Ihren Diensten – allerlei Attraktionen, Gesangfeld, worauf regelmäßig Konzerte und Liederabende veranstaltet werden. Daneben befindet sich ein Denkmal für Wladimir Wysotskij. Im Winter kann man im Zentralpark (der früher trug den Namen von Kalinin) auf Rodelbahn fahren, im Sommer —«Orbita», «Тaifun» fahren oder sich einfach im Schatten massiger Bäume in der Nähe vom Springbrunnen ausruhen.

Was die Kirche selbst anbetrifft, so ist ihre Geschichte nicht weniger interessant. Errichtet wurde sie im Zeitraum von 1899 bis 1901 — an der Wende des Jahrhunderts, nach dem Entwurf von dem deutschen Architekten Friedrich Heitmann. Leider blieben heute keine Anbauten bestehen — Häuschen für Priester und Konfirmanden sind unwiederbringlich verlorengegangen. Der Sakralbau selbst wurde im Krieg zerstört und lange Zeit lag in Trümmern.

Die wunderbare Rettung

In den 60er Jahren begann in Kaliningrad der aktive Abbruch der deutschen Trümmer. Es wurden herausragende Werke der Architektur vernichtet, die Drohung hing über Königin-Luise-Kirche. Kaliningrad wurde neu gebaut. Die sowjetischen Behörden wollten «vorbildliche kommunistische Stadt» errichten, deshalb ragen heute oft Plattenbauten an der Stelle der alten Villen, Mietshäuser und öffentlichen Gebäude hervor.

Königin-Luise-KircheDurch die Intervention von Jurij Vaganov — Architekten des staatlichen Projektierungsinstituts, gelang es die Kirche durch Umrüstung in ein Puppentheater zu retten. Kaliningrad hatte einfach nicht genug kulturelle Einrichtungen. Sein Plan wurde auf höchster Ebene genehmigt, aber die volle Aktivität in dem Gebäude wurde erst 1976 wiederhergestellt, wenn die erste Aufführung stattfand.

Nach der Rekonstruktion blieb die Außengestalt vom Sakralbau praktisch so, wie es vor dem Krieg war. Allerdings hatte der Innenraum durch die Reprofilierung erhebliche Veränderungen. Das Interieur verlor Gewölbe, und der Kirchenraum wurde in zwei Etagen aufgeteilt — eine für Ausstellungen, die zweite für Aufführungen.

Die Zuordnung der Luise-Kirche zu einem architektonischen Stil der Neorenaissance ist eher symbolisch, weil die Elemente dieses Gebäudes die Merkmale der Romanik und Moderne besitzen. In gewisser Weise verkörperte der Entwerfer den Versuch einer romantischen Interpretation der Vergangenheit.

Parameter des Bauwerks bilden 47 Meter der Länge nach, 22 Meter der Breite nach, am Hauptturm befindet sich die Uhr. Es ist ganz einfach zu erreichen — vom Pobeda-Platz, der als das Zentrum der Stadt gilt, kann man 15-20 Minuten zu Fuß gehen. Intensiv sind auch öffentliche Verkehrsmittel. Die Kirche befindet sich im Zentralbezirk — am wenigsten betroffenen im Laufe der Kriegshandlungen. Es gibt hier zahlreiche andere Prachtbauten und ganze Straßen, die noch den Geist des alten Königsbergs bewahren.

Louise – Königin von Preußen

Louise - Königin von PreußenMehr als 760-jährige Geschichte der Stadt Königsberg zieht Touristen ins Bernsteingebiet an, das seit langem mit Russland verbunden ist. Bis 1945 war Ostpreußen zweimal ein Teil des russischen Reiches und die Königin von Preußen Luise, zu deren Ehren die beschriebene Kirche genannt ist, ist die Großmutter des Zaren Alexander II. Ihr Name ist für immer in die Deutsche Geschichte eingeschrieben und von den Landsleuten bis heute nicht vergessen.

Hauptsächlich ist die Königin bekannt durch ihren Widerstand gegen Napoleon, der Ostpreußen zu unterwerfen strebte. Gerade auf ihrem Territorium war ein erheblicher Teil der wichtigsten Schlachten (einschließlich bei Friedland – jetzt Pravdinsk von Kaliningrader Gebiet). Ihr Gatte König Friedrich Wilhelm zusammen mit Louise wurde nach Königsberg vom Französisch Eroberer verbannt und erst nach Jahren erhielt die Möglichkeit, nach Berlin zurückzukehren. Während dieser Zeit regierte er die übrigen Gebiete Ostpreußens.

Bald nach der Rückkehr in die deutsche Hauptstadt starb Louise, und 1811 wurde zu ihren Ehren ein Denkmal in Königsberg errichtet, mit dessen Projekt sich der König selbst beschäftigte. Später wurde der Orden von Luise benannt — Auszeichnung für besondere Verdienste ausschließlich den Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts. Meinungsverschiedenheiten über ihre Persönlichkeit herrschen unter Historikern bis jetzt, aber die Tatsache, dass Louise eine bemerkenswerte Regentin war, lässt sich nicht zweifeln.